Jugendliche und junge Erwachsene
Es gibt genug Gründe, sich als Jugendlicher oder junger Erwachsener überfordert oder innerlich aus der Bahn geworfen zu fühlen. Der Lebensabschnitt der Jugend ist sicherlich aufregend und verführerisch, aber ebenso beängstigend und eine Herausforderung in jeder Hinsicht: Die Beziehung zu den Eltern verändert sich, das Bewusstsein über die eigene Person entfaltet sich, gleichzeitig wächst die Verunsicherung darüber, wer und wie wir eigentlich sind. Freundschaften bekommen noch einmal einen anderen Stellenwert, erste Liebesbeziehungen werden wichtig, der Körper verändert sich und damit das Bild, das wir von uns selbst haben.
Da, wo es nicht mehr gelingt, allein oder mit Hilfe aus dem Umfeld mit den Entwicklungsaufgaben der Pubertät und des jungen Erwachsenendaseins zurecht zu kommen, kann es zu Symptomen kommen. Symptome sind Hinweise, Warnzeichen, die deutlich machen, dass das Seelenleben überfordert ist: z.B. ein Gefühl der Wertlosigkeit, andauernde Traurigkeit, soziale Ängste und Rückzug von Freunden und Familie, das Gefühl, immer essen zu können oder das Gefühl, nie wieder essen zu dürfen.
Diese und andere möglichen Symptome, Probleme oder schon bestehende psychiatrische Diagnosen sind unter Behandlungsgründe aufgeführt.
Dem Symptom kann ein belastendes Ereignis vorangegangen sein, wie der Tod eines nahestehenden Menschen, ein Unfall, eine Mobbingerfahrung. Es können auch die aktuellen Umstände sein, wie Ängste und Überforderungsgefühle in der Schule, in der Ausbildung, im Studium, überall da, wo es um Leistung geht, aber auch darum, sich zu zeigen und vor den Augen anderer wie vor den eigenen Leistungsansprüchen zu bestehen.
Manchmal ist das Problem auch gar nicht richtig zu fassen, geschweige denn zu benennen und es bleibt ein unbestimmtes Gefühl der Bedrücktheit.
In jedem dieser Fälle bietet Psychotherapie einen Raum, sich nach innen zu wenden, um sich selbst klarer zu werden, um Gedanken und Gefühle zu ordnen und die Innenwelt in all ihren oft widersprüchlichen, oft angstbesetzten Wünschen und Impulsen kennenzulernen.
Psychotherapie ist ein geschützter Raum. Die Schweigepflicht der Therapeutin ist wesentliches Merkmal einer Psychotherapie, auch gegenüber den Eltern.
Die Eltern können allerdings in den Therapieprozess eingebunden werden. Ob und in welchen Ausmaß, darüber wird im Einzelfall je nach Erfordernis und Alter entschieden, aber auch hier gilt die Schweigepflicht
Erfolgreiche Psychotherapie bedeutet schließlich, sich selber besser zu verstehen und in diesem Verstehen anders in die Welt zu gehen und dort zu handeln: mutiger, selbstbewusster und gestärkt in seiner Eigenart.
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